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“extra muros” ist das Archiv einer performativen fotografischen Betrachtung
der Pariser Stadtautobahn boulevard périphérique und ihres Umfelds.

Der Titel bezieht sich nicht nur auf seine städtebauliche Bedeutung von
“außerhalb der Stadtmauern”, sondern auch auch auf ein eigentümliches Paradox
des Gegensatzpaares “intra -” und “extra muros”: beide können, je nach Sichtweise,
sowohl als Synonym für “geheim, vertraulich“ oder „nicht öffentlich”, als auch für
dessen Gegenteil verwendet werden.

Seinerzeit geplant, um an Stelle der obsolet gewordenen Stadtmauer den Zugang
zur Hauptstadt für den individuellen Kraftfahrzeugverkehr zu vereinfachen, um von
einer Funktion der Grenze zu einer Funktion des Übergangs zu kommen, verbildlicht
der “boulevard” heute wieder offensichtlicher ein Hindernis, etwa für Fußgänger-
und Radverkehr. Nicht zuletzt deshalb ist der performative Akt des Gehens auch
von besonderer Bedeutung für diese Arbeit.

Erste Aufnahmen, sowie mein Interesse an dem Nicht-Ort, der noch immer die
gebaute Grenzlinie zwischen Innenstadt und Vororten umgibt, entstanden bereits
2008. Allerdings hatte ich erst 2019 wieder die Möglichkeit, in Vorbereitung einer
Ausstellung im Goethe Institut Paris (“Ici et là-bas”), die Arbeit wieder aufzunehmen
und die Innenstadt mehrfach zu Fuß, dem Uhrzeigersinn entgegen, zu umrunden.

Da sich Paris gerade wieder in einem großen Umbauprozess befindet (grand paris),
der auch die Grenze zwischen Innenstadt und Vororten ein Stück weit aufheben soll,
plane ich das Projekt in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

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